» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

Literaturnacht Rehau

Literarisches Gespräch über die Aktualität Jean Pauls

Ein hochkarätiger Literaturabend in Rehau: Die Schriftsteller Matthias Göritz und Martin Mosebach im Gespräch über die Aktualität Jean Pauls in der langen Jean-Paul-Literaturnacht am 29. Juni 2013 in REHAU ART, eine Veranstaltung aus der Reihe „Mein Kollege Richter – Schriftsteller über Jean Paul“.

Welche Spuren, Ähnlichkeiten oder ästhetische Gegensätze sehen die beiden Schriftsteller in ihrem eigenen Schreiben gegenüber dem Erfinder so skurriler Figuren wie Dr. Katzenberger, dem Schulmeisterlein Wutz oder dem Automatenmann? Ist Jean Paul wirklich so provinziell wie das Vorurteil gegenüber diesem Autor besagt? Stecken in Jean Pauls Werk Anknüpfungspunkte für die Literatur der Gegenwart? Das waren die Themen des literarischen Gesprächs. Beide Autoren lasen auch Passagen aus ihren Büchern, die sie in Beziehung zu Jean Pauls Schriften setzten.

Frankenpost vom 02.07.2013

 

Matthias Göritz, geboren 1969 in Hamburg, lebt heute als Schriftsteller und Übersetzer in Frankfurt am Main. Nach dem Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft war er längere Zeit in Moskau, Paris, Chicago und New York. Für seine bisherigen Werke erhielt er zahlreiche Stipendien und Preise, darunter 2011 den Robert-Gernhardt-Preis. Das von ihm mitübersetzte Langgedicht „FLOW CHART/ Flussbild“ von John Ashbery wurde im Juni 2013 in die SWR Bestenliste aufgenommen. Zurzeit ist er Stipendiat der Villa Concordia in Bamberg. Sein neuer Roman „Träumer und Sünder“ (C.H. Beck) erscheint im Juli.

 

Martin Mosebach wurde 1951 in Frankfurt am Main geboren. Der studierte Jurist lebt seit 1980 als freier Schriftsteller. Der vom Feuillton als großer Erzähler und pointierter Essayist gefeierte Autor wurde u.a. mit dem Heimito von Doderer-Preis, dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie, dem Kleist-Preis und 2007 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Zuletzt sind u.a. von ihm erschienen: „Eine lange Nacht“ (Roman, Aufbau), „Das Beben“ (Roman, Hanser), „Schöne Literatur“ (Essays, Hanser), „Der Mond und das Mädchen“ (Roman, Hanser), „Was davor geschah“ (Roman, Hanser) und „Als das Reisen noch geholfen hat: Von Büchern und Orten“ (Essays, Hanser). 

 

 
   


Literarisches Gespräch über die Aktualität Jean Pauls

Autorenlesung aus der Reihe „Mein Kollege Richter – Schriftsteller über Jean Paul“ mit Matthias Göritz und Martin Mosebach
Zeit: Sa 29. Juni 2013, 20 Uhr
Ort: Rehau, Art Kunsthalle
Veranstalter: Rehau AG, Jean-Paul-Gesellschaft, Jean Paul 2013 e.V.
Eintritt: frei

 

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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