» Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

Das reibende Gedränge der Welten

Unter dem Titel „Das reibende Gedränge der Welten“ fand am Donnerstag, den 12. Dezember um 20 Uhr im Literaturhaus Lettrétage in Berlin-Kreuzberg ein Workshop im elliptischen Gewölbe mit den Schriftstellern Jörg Albrecht und Gerhild Steinbuch statt. Es war die letzte Veranstaltung in der zwölfteiligen Reihe „Mein Kollege Richter – Schriftsteller über Jean Paul“.

Jean Paul Horst JanssenGerhild Steinbuch und Jörg Albrecht stellten die Ergebnisse eines Schreibworkshops zu Jean Paul vor, der im selben Moment erst stattfand. Es ging um das Heilige, um den Glamour der Untätigkeit und Verlustvorträge. Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Mein Kollege Richter – Schriftsteller über Jean Paul“ und fand in Zusammenarbeit mit Jean Paul 2013, gefördert von der Stiftung Preußische Seehandlung statt.

 

 

Joerg AlbrechtJörg Albrecht studierte Komparatistik, Neuere Deutsche Literatur, Geschichte und Theaterwissenschaft in Bochum und Wien. 2006 schloss er sein Studium mit einer Magisterarbeit über Rolf Dieter Brinkmann ab, 2011 promovierte er über „Poetiken des Abbruchs“. Gemeinsam mit dem Musiker Matthias Grübel inszeniert er als Duo phonofix Hörspiele und multimediale Literaturperformances. Albrecht ist zudem Mitglied des Theaterkollektivs copy & waste.

2006 erschien Albrechts Roman „Drei Herzen“, der von drei Generationen und deren medialer Wahrnehmung erzählt: einer Großeltern-Generation als Edelweiß-Pfadfinder, einer Eltern-Generation als 68er und einer Generation der späten 1990er. Die einzigen im Roman genannten Markennamen sind die Namen von Kameras und Fotoapparaten. Albrechts literarische Arbeiten sperren sich gegen traditionelle Rezeptionsanforderungen wie Einheit der Handlung und Figuren oder feststehende Motive. Nach dem Roman „Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif“ (2008) ist 2012 der Roman „Beim Anblick des Bildes vom Wolf“ über Werwölfe und die Kreuzberger Kreativwirtschaft erschienen.

 

Gerhild SteinbuchGerhild Steinbuch wurde 1983 in Mödling geboren, studierte Szenisches Schreiben an der uniT in Graz. Stücke: „Nach dem glücklichen Tag“ (UA 2004, Schauspielhaus Graz, Regie: Matthias Fontheim), „schlafengehn“ (UA 2006, Schauspiel Essen, Regie: Roger Vontobel), „kopftot“ (UA 2006, Staatstheater Mainz, Regie: Julie Pfleiderer), „Verschwinden oder Die Nacht wird abgeschafft“ (UA 2007, Schauspielhaus Graz, Regie: Roger Vontobel), „R. Destillat“ (UA 2008, Freischwimmer-Festival, Regie: Julie Pfleiderer in Co-Regie mit Philipp Becker), „Menschen in Kindergrößen“ (UA 2008, Staatstheater Mainz, Regie: Julie Pfleiderer).

Auszeichnungen, Preise und Stipendien: 2003: Retzhofer Literaturpreis, 2004: Gewinnerin des Stückewettbewerbs der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, Aufenthaltsstipendium in Slowenien von der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Landes Niederösterreich, Teilnahme an der Summer School des Royal Court Theatre, London, Werkstatttage am Burgtheater Wien, Literaturstipendium der Stadt Graz, 2005: Stipendium für NachwuchsautorInnen der Hermann-Lenz-Stiftung, Auszeichnung mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis, Literaturförderungspreis der Stadt Graz, 2006: DramatikerInnenstipendium der Kunstsektion des österreichischen Bundeskanzleramts, Manuskripte-Förderpreis, 2007/2008: Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude, 2008: Deutsch-Französischer Autorenpreis.

Am Schauspielhaus Wien waren in der Spielzeit 07/08 die österreichische Erstaufführung ihres Textes „schlafengehn“ sowie der Monolog „Berggasse 19: Die Couch“ zu sehen. In der Saison 08/09 war Gerhild Steinbuch Hausautorin am Schauspielhaus. 2010 wurde ihr Stück „Herr mit Sonnenbrille“ am Schauspielhaus uraufgeführt.
 

Donnerstag, 12. Dezember, 20 Uhr
Das reibende Gedränge der Welten
Workshop im elliptischen Gewölbe mit Jörg Albrecht und Gerhild Steinbuch
Ort: Berlin-Kreuzberg, Lettrétage, Methfesselstr. 23-25
Veranstalter: Literaturhaus Lettrétage in Zusammenarbeit mit Jean Paul 2013 e.V.; Eintritt: 5 € (ermäßigt 4 €).
 

Förderer, Partner und Sponsoren

 

 

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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