» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

Jean Paul – Der Unternehmer

Im ersten Vortrag der dreiteiligen Reihe „Jean Paul – Ein Besuch in der Gegenwart“, die sich mit der Modernität Jean Pauls beschäftigte, eröffnete Bernhard Echte am 11. April 2013 bei der InterFace AG das IF-Forum des Jahres 2013.

Jean Paul zählte zu den ersten Schriftstellern in Deutschland, die von ihrem Schreiben leben konnten. Und dies, obwohl er unter erschwerten Bedingungen gestartet war. Er gelangte in die geistigen Zentren seiner Zeit: Leipzig, Weimar, Berlin – und erzielte Bucherfolge, die Goethe neidisch werden ließen. Als Jean Paul heiratete, lud ihn sogar die preußische Königin zum Tee ein und schenkte ihm ein Silberservice. Jean Pauls Aufstieg und Erfolg verdankte sich nicht dem Zufall, sondern einem umsichtigen Vorgehen mit unternehmerischem Instinkt. Selbst als die Zeiten schlecht wurden und die Napoleonischen Kriege halb Europa verheerten, konnte er seine Position halten. Wie Jean Paul Erfolg mit Nachhaltigkeit verband, hat bis heute eine erstaunliche Aktualität.

Die InterFace AG war Sponsor von Jean Paul 2013 e.V.


pv echteBernhard Echte, geboren 1958 in Ludwigshafen am Rhein, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Tübingen und Konstanz, lebt als Leiter des Verlags Nimbus. Kunst und Bücher in Wädenswil am Zürichsee. Er arbeitete 20 Jahre an der Entzifferung von Robert Walsers Mikrogramm-Manuskripten, edierte außerdem Friedrich Glauser, Hugo Ball, Franz Hessel, Marieluise Fleißer u.a.; war daneben als Museumskonservator und freier Ausstellungsmacher tätig; organisierte in dieser Funktion die große Jean Paul-Ausstellung in Zürich und Halberstadt 2001/02. Von Anfang an bei Jean Paul 2013 mit dabei. Bernhard Echte hält Jean Pauls Werk für den wunderreichsten Kontinent in der Welt der deutschen Literatur und bedauert jeden, der es versäumt, mit Wonne und Ergriffenheit darin herumzureisen. 
 

Donnerstag, 11. April 2013, 18 Uhr
Jean Paul – Der Unternehmer

Referent: Bernhard Echte, Literaturwissenschaftler, Ausstellungsmacher, Publizist, Verleger, 1995 bis 2006 Geschäftsführer des Robert-Walser-Archivs, 2. Vorsitzender des Vereins Jean Paul 2013
Ort: InterFace AG, Unterhaching, Leipziger Straße 16


Videoaufzeichnungen



 

 

 

 

back_start.jpg


Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!